Update April 2024

Leider finde ich keine Zeit mich um den Blog zu kümmern. Für allfällige “Followers” hier mit Bildern was bis jetzt gegangen ist:

Einbau Tagestank
Ankerbeschlag erstellt
Einbau neues WC-Fensters
Isolierung & neue Fensterblenden SB
Isolierung & neue Fensterblenden BB
Entrosten & streichen mit Bilgenfarbe
Neuer Boden verlegt
Vorschiff Boden verlegt
Ehemals Hundekoje: Wandverkleidungen mit Sandwichplatten aus dem Fahrzeugbau
Eschenholz aus “eigenem” Wald zum trocknen gesägt
Vorschiffskabine angepasst und eingebaut
Wandverkleidungen neu
Wandverkleidung neu nach Brandschaden

Fortsetzung folgt….

Baustop

KiSS Baustop

Durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle herscht auf der Werft im Moment ein Baustop. 😉

Es sieht schlimmer aus als es ist, wiedermal Glück im Unglück gehabt!

Es ging / geht weiter….

Im Moment finde ich ausser Fotos schiessen keine Zeit fürs Web. Eine kleine Auswahl zu gemachten Arbeiten. Die einzelnen Themen werden später ausführlicher dokumentiert.

Batteriekasten
Backskistendeckel
Ankerkasten
Ankerkasten inkl. Deckel
vordere Klüsen
Ketteneinlauf
Ruderwellen-Rohr
Tank gereinigt
Ruderverschraubungen verstärkt
vordere Motorenplatte ersetzt
Probelauf mit neuem Alternator
Tank verschlossen und gemalt
Motor eingebaut

Fortsetzung folgt….

Feuer an Bord

Einer der schlimmsten Ereignisse auf einem Boot ist ein Feuer. Ob es an Land oder auf dem Wasser passiert, man hat nur Sekunden um zu reagieren und das Feuer in den Griff zu bekommen oder eben nicht…..
Ich hatte schon beim Einschweissen des Ofenkamins die Isolation mit Brennversuchen auf eine Feuerfestigkeit geprüft und konnte damals diese nicht entzünden, weder mit dem Schweissgerät noch mit offenem Feuer.
Beim raustrennen der Blechteile im Cockpit hat die angeblich feuerfeste Isolatione Feuer gefangen. Das Feuer hat sich rasend schnell ausgebreitet und ich konnte von aussen nicht eingreifen wegen der starken Rauchentwicklung.
Ein in der nähe des Brandherds liegender Feuerlöscher ist auf Grund der grossen Hitzeentwicklung explodiert und hat das Feuer augenblicklich gelöscht. Die Schäden sind gross und auch der Salon wurde stark beschädigt. Im Moment weiss ich nicht ob und wie es weiter geht.

Explodierter Feuerlöscher

Pinne / Backskiste

Es war lange ruhig im Blog, aber nun gehts weiter:
Wie schon öfter erwähnt, wird das unsägliche Steuerrad einer Pinne weichen. Das Ruderwellenende / Pinnenkopf wird auf der neuen Backskiste enden. Mit diesen Umbau wird auch das Volumen des Cockpits verkleinert. Es können sich aber immer noch bequem 4 Personen darin aufhalten. Der Vorteil ist auch, dass ein einsteigende Welle auch schneller wieder abgeflossen ist.

Und wieder macht mir mein Fairphone ein Strich durch die Rechnung! Besser gesagt die Kamera. Es fehlen immer wieder aufgenommene Fotos in der Galerie. :-(. Auch dieses vom fertig gebogene Blech.
Die aufgeschweissten Bügel dienen zum Halten und Positionieren des Teils und werden nach dem Einschweissen wieder entfernt.

Muster aus Holz anfertigen
aus 3mm Blech ausschneiden
zum Biegen bereit
in der Biegemaschine
einschleifen ins Cockpit
eingepasst
vom Heck gesehen

fortsetzung folgt

Fenster

An mindestens 2 Ecken gibt es einen Wasserschaden an der Holzverkleidung der Seitenfenster im Rumpf. Ob es sich nur um Kondenswasser oder um undichte Rumpffenster handelt zeigte der Ausbau der Fenster.
Die vertikale Fläche des Aufbaus wurde nicht isoliert. Zwischen dem Holz im Salon und der Aussenhaut wurde eine Folie eingeklebt.

Dies generierte auf dem Lago Maggiore in den “Winter-Monaten” Schwitzwasser an den Rahmen und einen Feuchtigkeitsbelag auf dem Holz. Hier hat die Werft den Aufwand mit der Isolation und der damit nötigen Verblendung der Fenster gespart. Die Fenster sind an den äusseren Ecken undicht und dort ist Wasser eingedrungen. Nicht am eigentlichen Fenster, sondern an den Rahmenecken des in den Rumpf geklemmten Alurahmens. Die Fenster im Rahmen sind noch dicht, aber die Gummis sind mittlerweile steinhart. Dieses Problem zu lösen, sollte nicht so schwierig sein …..

….. dachte ich! Ziemlich schnell wurde mir wieder in Erinnerung gerufen, dass das Boot ja schon über 35 Jahre alt und vorallem als Stahlschiff auch ein “Einzelbau” ist. Heute gibts den Fensterhersteller (N.C.BJERG) aus Dänemarkt nicht mehr und im Angebot der einschlägigen Fensteranbieter im Schiffsbereicht gibts keine passenden Grössen für die KiSS.

ausgebaute Fenster
Rumpfausschnitte
interessantes Detail:
ein “Reparaturteil”? 😉

Es geht weiter mit den Fenstern. Vorallem die beiden vorderen Fenster werden auch in Zukunft mit käuflichen Fenstern (Einzelanfertigung!) sehr schwer dicht zu kriegen sein, da der Aufbau einen Einzug von fast 25mm aufweist, d.h. das vordere Ende ist ca. 25mm weiter innen als das hintere Ende. Die alten Fenster wurden mit Schrauben in die Aufbauform gezwungen. Darum auch die Leckagen, weil sich unter den auseinander strebenden Fensterecken der Dichtungsgummi mit der Zeit gesenkt und versprödet hat.
Ich möchte aber keine kleineren Fenster, da die “grossen” Fenster der KiSS viel Licht in den Salon gebracht haben.

So oder so, für eine gute Lösung muss also am Aufbau geschweisst werden. Es wird ein Rahmen aus Winkeln hergestellt, diese fest mit dem Rumpf verschweisst und in die Rahmen Verbundsicherheitsglas aus dem Fahrzeugbereich / Gebäudebereich eingesetzt. In einer nahen Spenglerei konnte ich in den Weihnachtsferien die Rahmenteile selber herstellen (Danke Martin!).

Muster der Fensteröffnung mit Rahmenplan
zuschneiden der Rahmenteile
klinken der Ecken für die Verschweissung
Abwinkeln der Blechstreifen
richten der geschweissten Rahmen
einpassen der Rahmen im Rumpf
Steuerbordfenster eingepasst
bereit zum einschweissen



Fortsetzung folgt….

Ankerkasten

Der Ankerkasten der KiSS ist nicht optimal gelöst worden. Die originale Variante ist ein Zugeständnis an die Grösse des Boots. Die Ankerkette läuft in einem Rohr durch das V-Bett in den Ankerkasten. Der Steuerboard-Schläfer hat auf der Höhe der Waden 1/3 weniger Platz als sein Nachbar.
Zudem ist der Ankerkasten gegen oben zur Kabine offen. Im Lago Maggiore, wo wir nie geankert hatten, ist das kein Problem. Aber in schlammigen Gegenden oder wenn die Kette voller Algen und Schmoder ist, geht das nicht. Hingegen liegt die Kette schön unten im Boot.

Schaum entfernen

Die Akerwinde wird nach vorne versetzt und damit auch der Ketteneinlauf, der dann nicht mehr durchs Bett läuft. Den Kettenkasten platziere ich so, dass die Entwässerungslöcher über der Wasserlinie gesetzt werden können. Auch wird ein wasser- und geruchsdichter Ankerkasten realisiert.
Mit dem Feintool entferne ich den Schaum. Hier im Bug wurde dieser extrem dick aufgespritzt. Auch hier besteht das Problem, dass Wasser durch den nicht richtig monierten Stecker des Buglichts eingedrungen ist.

Alles ist soweit freigelegt, so dass nun die Boden- und Rückenplatte eingeschweisst werden kann. Die neue Platzierung ist ein Nachteil, das Gewicht der Ankerkette kommt weit vorne und oben im Bug zu liegen.

Ich arbeite am Schiff weiter, da es fürs Laminieren am Dingi zu kalt ist. Ich freue mich wiedermal mit Metall zu hantieren. Die Stahlschiffe wurden in “Handarbeit” gebaut und die Stringer und Spanten so “ungefähr” eingeschweisst. Das heisst die beiden Rumpfhälften sind nicht ganz genau gleich. Darum muss ich viel ausmessen und Schablonen herstellen.

Hier die Fortschritte:

Boden Holzschablone
1. Kartonschablone für die Rückwand

Dingi

Das Beiboot ist ein sehr wichtiger und unverzichtbarer Helfer auf einem Boot oder einer Yacht. Das kleine rote Schlauchboot wird als Backup dienen und durch ein festes Boot ersetzt.
Da das Dingi für das weitere Deckslayout wichtig ist, wird das Dingi jetzt gebaut.
Beiboote gibt es in unzähligen Varianten für alle Ansprüche. Auch hier setzt jeder Segler seine eigenen Prioritäten. Ich habe mich für ein festes Dingi entschieden. Dies aus performance Gründen beim Rudern und der Robustheit. Ein festes Dingi braucht aber viel Platz und Platz ist auf einem 9.5m Boot Mangelware.
Ein faltbares Dingi könnte ich nur an der Reling transportieren. Aber mit meinem Anspruch an ein möglichst freies Deck ist das keine gute Lösung. Und dann fand ich in einem Youtube-Video von Brian und Debbie ein für mich geeignetes Beiboot.

Two Paw 8

Two Paw 8N

Die Pläne des “Stich and Glue” Beiboots wird von B&B Yacht Designs in den USA vertrieben. Ich habe mich für das 8er Two Paw in der “Nesting-Version” entschieden. Dieses ist ca. 2.4m lang und kann hälftig geteilt und ineinander gelegt werden. Das Dingi soll zwischen Mast und Niedergang auf Deck gestaut werden.

Hier meine Fortschritte im Bau des Tow Paw:

aufreissen der Teile
ausgesägte Teile
Schraubenlöcher mit Epoxy füllen
Trennwände verleimen
fertige Trennwände
Abstandshalter für das Sägeblatt zwischen den Trennwänden
Dingi Bock
mit Kabelbindern verbunden
Innenfugen mit verdicktem Epoxi ausgestrichen
Ecken runggeschliffen
Ecken mit Glasmatten-Streifen verstärken & abdichten
trocknen lassen
innen die GM-Streifen eingelegt
Aussenleisten aufkleben
1. Schliff der Leisten und Eckverstärkungen.
Parat fürs trennen
Löcherbohren & Schrauben mit Unterlagsscheiben einsetzen
Ein komisches Gefühl…..
und weiter durch den Boden
passt :-))
jetzt gehts an den “Ausbau”
Wasserdichter Stauraum & Sitzfläche im Bug
bis es fürs Laminieren wieder wärmer wird im “Estrich” verstaut

Fortsetzung folgt……

Rotlicht

Es gibt immer wieder arbeiten, die auch zu Hause in der Wohnung erledigt werden können, so auch das Rotlicht für die Nachtbeleuchtung.

Bis jetzt hatte die KiSS kein Rotlicht für die Kabinenbeleuchtung in der Nacht. Da ich möglichst viele der bestehenden Komponenten weiter verwenden möchte, werden die Deckenleuchten mit einem Rotlicht “gepimpt”.

Die KiSS wurde 1984 in Holland als “Einzelauftrag” gebaut. China stand als Billig-Zulieferer noch nicht zu Verfügung und somit wurden HELLA Deckenleuchten (wahrscheinlich aus D-Produktion) verbaut. Super Qualität die sich auch nach fast 30 Jahren zerstörungsfrei auseinander nehmen lässt.

Über den 3-stelligen Schalter wird auf einer Position das normale weisse Licht und auf der anderen Position das Rotlicht für die Nacht eingeschaltet. Der rote 12V LED-Streifen wird auf einem Metallstreifen aufgeklebt und in den Metallrahmen geklemmt. Der erste Test war erfolgreich. Die Lichtstärke werde ich dann bei Bedarf mit “abzwacken” der einzelnen LED-Segmente an Ort und Stelle “einstellen”. Ich verzichte bewusst auf eine dimmbare Beleuchtung –> KISS-Prinzip! Pro Lampe werden 6 Segmente eingebaut. Die Grundplatte ist aus verzinktem Blech und wird neu weiss Pulverbeschichtet.

Helle Leuchte mit 2 Positionen
Innenleben
roter 12V LED-Streifen
in Einzelteilen
Probelauf am KW- und/oder Musiktrafo

Zustimmung

Am letzten Freitag besuchte Jonas (yacht-design.ch), mein professioneller Berater während des Refits, mich auf der Werft. Zusammen sind wir meine angedachten Änderungen und Anpassungen durch gegangen, alles OK. Es freut mich, dass ich als Laie auf dem richtige Weg bin.

Ich frage mich wie das die Selbstbauer oder Refiter von Booten vor dem Internet gemacht haben. Vorallem in der Schweiz, dass weit weg vom Meer liegt und nicht so eine grosse Zahl von Werften und Boots-Zulieferbetrieben hat. Das Internet ist eine grosse Hilfe, kann aber auch sehr mühsam sein. In den einschlägigen Foren gibt es zu jeden Thema unzählige “Experten”, die sich z.T. mit Ihrem “Wissen” diametral unterscheiden und widersprechen. Hier das “richtige ” oder passende für sich zu finden ist aufwändig.

gestrippt

Endlich gehts weiter mit den Arbeiten am Boot. Das Dach mit dem Verkleiden der Wände hat mehr Zeit gebraucht wie gedacht. Ein vorhergesagter Föhnsturm (der dann doch nicht kam!), hat mich nochmals fast einen ganzen Tag mit Kabelbindern auf dem Gerüst rumklettern lassen. Auch muss ich wieder etwas direkt auf dem Boot machen, irgendwie habe ich ein wenig die Verbindung zur KiSS verloren.

Alle Anbauteile wie Ankerwinde, Lüfter, Luken (OK, der Niedergang fehlt noch), Schotschienen, Sitzbank, Winschen, etc wurden entfernt.

Cockpit ohne Steuerstand


Die schönste Arbeit war jedoch das abmontieren des unsäglichen Steuerstands im Cockpit. Wie kann man nur auf so schönes Boot ein solches Steuerrad montieren! Wie schon erwähnt habe ich mich dafür an jedem Steg fürchterlich geschämt.


Die von mir im 2015 ersetzte Vorluk kostete Schweiss und einen rotem/bauen Daumen. Die Dichtungsmasse musste mit Spachtel und Hammer “durch geschnitten” werden. Weiss grad im Moment nicht mehr was ich da genommen habe, aber diese Dichtungsmasse werde ich sicher wieder nehmen.

Wenn ich jetzt so über das ganze Boot schaue, staune ich doch über die vielen Löcher im Rumpf. Da möchte ich doch einige zumachen. Z.B. die WC-Absaugung wird aufgehoben, da ich ein Kompost-WC einbauen werde. Aber auch die Vorsegelschot-Führung wird mit weniger Löcher auskommen. Die Durchbrüche der Lüfter mit ca. 95mm sind auch ziemlich gross.
Ein grosser Lichtblick ist auch hier wieder wie wenig Rost an Löchern vorhanden ist. Wäre die KiSS im Salzwasser unterwegs gewesen, dann würde dies sicher anders aussehen!

WC-Absaugung
Deckslüfter, Mastfuss, Kamin
Ankerwinsch Podest

Dieseltank zum 2.

Der in Chromstahl augelaserte Deckel für den Dieseltank ist angekommen. Ich habe den Deckel und den Rahmen im Inkscape gezeichnet und die Files an einer Metalllaserfirma zum auslasern gegeben. Mittlerweile sind solche Arbeiten (wenn man die Files selber zeichnet!) relativ günstig zu bekommen.
Im Gegenrahmen habe ich nun die Muttern angeschweisst. Der Rahmen ist durch die Hitze ein wenig verzogen, spielt aber keine Rolle, da er sicher durch den Zug der vielen Schrauben formschlüssig an den Tank gezogen wird. Der nächste Schritt wird das Aussägen der Öffnung sein.

Dach zum 2.

Die Seitenwände des Dachs werden mit einer Gerüstfolie verkleidet damit kein Regen an den Rumpf gelangen kann. Ebenfalls muss bei der späteren Sandstrahlung alles staubdicht eingepackt sein.
Die Folie hat eingelegte Bändchen und ist dadurch sehr stark und reisfest. An den Dachträgern kann die Folie mit Kabelbindern sehr gut aufgehängt werden. Im oberen Teil ist ein Draht rund herum gespannt um ein auswehen der Folie zu minimieren.

Folie aufhängen
fertige “Einhausung”

Dach

Endlich konnte das Dach aufgestellt werden. Ich habe mich für ein Dach aus Gerüstbauteilen entschieden. Auf unzähligen Baustellen werden diese sehr stabilen Konstruktionen eingesetzt. Die Gerüstteile sind gemietet und werden nach Gebrauch wieder an die Gerüstfirma zurück gegeben.

Austellen der vorderen “Pfeiler”
Aufstellen der hinteren “Pfeiler
Der Stabler war ein grosse Hilfe
Auflegen der Dachträger
darauf quer die Holzbalken für die Dachbleche
gedecktes Dach mit festgeschraubten Blechen
fertiges Dach

Welle / Stopfbuchse

Das hintere Wellenlager machte schon länger mit einem Pfeifen oder Singen auf sich aufmerksam, vor allem beim rückwärts fahren. Durch das setzen der Motorlager hat sich die korrekte Ausrichtung der Welle verändert und das hintere Wellenlager verschlissen. Aufgrund der Wellenlänge von nur ca. 80cm ist ein Einbau eines Drucklagers extrem aufwendig und ich müsste eine neue Welle und ein neues Stevenrohr beschaffen.

Ich werde für die Zukunft den Fokus auf eine regelmässige Kontrolle der Ausrichtung der Welle und ein einfaches und schnelles Einstellen der Motorlager setzen. Die originale Stopfbuchse werde ich nicht wechseln, da mit diesem Prinzip (Abdichtung mit Teflon-Schnüren) einen Ersatz bei eingebauter Welle möglich ist.

Der Ausbau des Ruders und der Antriebswelle ging problemlos und schnell vonstatten. Die Ruderwelle konnte nach dem Lösen der Verschraubungen am Ruder ohne grosse Mühe einfach nach oben heraus gezogen werden. Beim Ruderausbau mussten die Verbindungen der Welle zum Ruderblatt ausgebohrt werden. Ob diese einmal Schrauben oder Stifte waren, konnte ich nicht mehr feststellen. Hier muss einen neue Lösung gefunden werden um das Ruder ohne Zerstörungen abbauen zu können. Fotos vom Ruderausbau habe ich leider nicht gemacht, es ging alles “zu”schnell über die Bühne…

Isolation

Metallrumpfboote müssen isoliert werden. Zu diesem Thema gibt es unzählige Meinungen & “Experten” für und gegen die verschiedenen Isolations-Werkstoffen. Ich habe bei meinen Bootsbesichtigungen viele Ausführungen gesehen. Meiner Meinung nach entscheiden am Schluss das Budget, die handwerklichen Fähigkeiten und die exakte Arbeitsweise über den Erfolg oder Misserfolge bei der Isolation eines Metallbootes.

KiSS Isolation


Die KiSS wurde von der Werft mit einem Isolationsschaum ausgespritzt, der nach dem Aushärten in Form gebracht wurde.
Auf dem Bild sieht man übrigens die 1. “Überraschung” in Form einer völlig verrotteten Holzleiste durch einen Wassereinbruch – davon aber dann später…

Solche Schäume dürfen natürlich kein Wasser aufnehmen. Um wirklich sicher zu sein, habe ich ein paar Schaumstücke über mehrere Tage ins Wasser eingelegt. Fazit: der Schaum nimmt kein Wasser auf, so weit so gut. Der einzige Nachteil kann ich in der grossen Oberfläche durch das grobe “abhobeln” des Schaums und seiner unebenen Oberflächen-Struktur erkennen.
Ein Abtrocknen wird durch diese grosse Fläche viel länger dauern als z.B. an einer glatten Alubeschichtung bei einer Steinwollen-Isolation.

Wasseraufnahme Test
Rost unter Schaum Isolierung 1

Bei einer Schaumisolierung sehe ich das grösste Problem in der Kapillarität des Wassers.
Die beiden Bilder zeigen deutlich was passiert, wenn der Schaum nicht 100% mit der zu isolierenden Oberfläche verbunden ist. Das Wasser unterwandert den Schaum und zieht durch die Kapillarität weiter unter die Isolation. Dass die Werft die Isolation zum Teil bis auf die Bodensektion stehen gelassen hat, kann ich mir nur durch eine Kosten- sprich Aufwandsoptimierung erklären.

Rost unter Schaum Isolierung 2
Isolation beim Borddurchlass 1
Isolation beim Borddurchlass 2

Aus diesem Grund werde ich die ganze Bodensektion der KiSS bis zum ersten Längsspant vom Schaum befreien und den Schaum direkt am Steg mit einem geeigneten Abdichtungsmittel (welches Material ist noch nicht klar) versiegeln und abdichten.
Den Schaum kann ich gut mit dem Multitool entfernen. Dort wo der Schaum gut mit dem Metall verbunden ist, ist kein Rost vorhanden. Dies wurde mir schon bei der Kontrolle der Rohre bei den Rumpfdurchbrüchen bestätigt.

Bodenbretter / Bilge

Bodenbretter / Luken

Die KiSS bietet ausser den beiden Zugänge im Niedergangsbereich zur Bilge und Wassertank KEINEN weiteren Zugang unter den Boden! Ein für mich unhaltbarer Zustand, der behoben werden muss.
Nun werde ich konfrontiert mit dem Werftausbau – keine Schraube ist zu sehen, alles schön formschlüssig verbaut.

Wie ich feststellen musste, sind alle Einbauten zuerst mit kleinen Nägeln positioniert und dann mit Schlitzschrauben fest verschraubt worden. Die Schrauben sind einigermassen zu finden, die Nägel nicht.
Den Boden wird mit dem Multitool heraus getrennt und am Rand einen Rand von 15mm stehen gelassen.

Multitool im Einsatz
Salon
WC / Vorschiff

Alle Sektionen unter den Bodenplatten zeigen das gleiche Bild: unzählige Schnippsel des Isolationsschaums, Nägel, Schrauben, Holzstücke, Kabelreste, Reste von Kabelschläuchen etc., eine schöne Sauerei!

Damit eingedrungenes Wasser bis in die Bilge laufen kann, werden unten in die Querverstrebungen Löcher gebohrt. Der Schaum wird in der untersten Sektion entfernt und der Rest mit Epoxy und Aluklebeband abgedichtet.

Dieseltank / Motorausbau

Bukh DV 20

Der Dieseltank befindet sich im hinteren Teil des Kiels und wurde OHNE Deckel gebaut! Für mich ein absolutes Rätsel wie der damalige Käufer so etwas akzeptieren konnte. Ich möchte einen 2-teiligen Deckel einbauen um den Tank richtig warten zu können.

Der grosse Deckel kann nur bei ausgebauten Motor geöffnet werden um den Tank zu reinigen. Über den kleinen Deckel werden die allgemeinen Kontrollen durchgeführt.

Mit dem Ausbau des Motors startet nun der Refit. Der Bukh ist kein Leichtgewicht. Laut technischen Unterlagen wiegt er inklusive Getriebe ca. 210 kg. Ein ganz schöner Brocken für “nur” 20 PS. Aber wenn ich so grossartige Segler wie z.B. Kevin Boothby mit seiner “Ruth Avery” sehe, werden mir die 20 Bukh PS reichen. Der Motor ist mit seinen 1270 Stunden zu schade um ihn gegen einen Stärkeren zu tauschen.

Schwungrad abziehen


Um den Motor besser aus dem Boot zu heben, habe ich mit einem Abzieher das Schwungrad vom Kurbelwellenstumpf abgezogen.
Somit wären mal ca. 30 kg weniger zu stemmen. Die Position habe ich markiert, damit das Schwungrad wieder in der gleichen Stellung montiert werden kann.

Die Position des Heissauges am Motor ist perfekt. Praktisch im Gleichgewicht kann der Motor aus der Box “gefädelt” werden.

Bereit zum abheben…
Am Haken….



Mit Hilfe des Baggers von Christian war es ein leichtes den Motor aus dem Boot zu heben und auf eine Palette zu setzen. Die Revision wird eine schöne Winterarbeit werden.

Nun ist der Weg frei um den Dieseltank unter dem Motor zu öffnen, diesen zu reinigen und einen geeigneten Servicezugang zu installieren. Ebenfalls werden alle Filter so verlegt, dass diese gut zu erreichen sind.

Auf der “Werft” angekommen

Platzieren der Gurte
Bootsbock mit Kielauflage

Früh gings los und nachdem der Kran platziert war, konnte die KiSS an den Haken genommen werden.
Mit einem Gewicht von ca. 6,5 Tonnen reicht ein grosser Heckkran. Jetzt gilts ernst für meinen selbst konstruierten Bootsbock – ich war schon ein wenig nervös, ob alles so passt wie ich es mir ausgedacht hatte.
Sollte es nicht passen, wären Transporter und Kran “blockiert”, was ziemlich teuer geworden wäre.

Die KiSS musste am Haken gedreht werden, damit der Bug am richtigen Ort zu liegen kam. Aufgrund eines Missverständnisses mit dem Kranführer hatten wir im Tessin das Boot “falsch” aufgeladen.

Drehen in die richtige Position
Stützen positionieren

Nach dem Aufsetzen auf die Kielauflage wurden die Stützen platziert und mit Spanngurten gegen ein Verrutschen gesichert.
Es passte fast alles so wie gedacht. Die vordere Bugstütze war zu kurz und muss noch angepasst werden.

Da die Adria-Stützen die gleichen Masse wie Baugerüstteile haben, wurden die Stützen mit Gerüststangen und Klemmen verbunden. Damit wird ein stabiler Rahmen gebildet der die KiSS hält. Die Treppe konnte ich ebenfalls vom Gerüstbauer beziehen.

Die KiSS aufgebockt

Verladen im Tessin

Boje Lago Maggiore
Letzter Blick zurück…..

Viele schöne Stunden haben wir an diesem Ort verbracht! Trotz der Freude, dass ein neuer Abschnitt losgeht, sind Ruedi und ich ein wenig wehmütig von der Boje abgelegt um auf der anderen Seeseite am nächsten Tag die KiSS auf den Transporter zu verladen.

Der Motor wollte nicht starten, anscheinend hatte die Batterie über den Winter doch zu stark gelitten. Aber dafür hat man ja ein Bukh! Mit Unterstützung der Handkurbel startet er sofort und wir konnten die kurze Strecke in Angriff nehmen.

In der Werft angekommen, musste ich im engen Hafen wenden und rückwärts an den Verladesteg fahren. Meine mangelnde Fahrpraxis mit dem ausgeprägten Radeffekt durch den Langkiel, machen solche Manöver (noch) spannend. Doch in solchen Situationen gibt einem ein Stahlboot eine gewisse Gelassenheit, schlimmstenfalls braucht es einen Farbkübel 😉 . Nachdem das Gross abgeschlagen und der Baum demontiert war, konnten wir unser “Ankerbier” bei tollem Panorama geniessen.

“Ankerbier” in der Werft
“nacktes” Deck
Rumpf waschen

Am nächsten Morgen gings mit Mastlegen und freimachen des Decks (Mastkörbe und Spryhood entfernen) weiter. Der Mast wurde mit allen Fallen dick in Verpackungsfolie eingewickelt.

Bevor die KiSS verladen wurde, konnte ich mit dem Hochdruckreiniger den Rumpf säubern.
Das Antifouling hat gut funktioniert, die KiSS lag 2 1/2 Jahre im Wasser und war überhaupt nicht bewachsen. Da habe ich schon anderes gesehen.

Das Aufladen auf den Auflieger ging schnell und problemlos. Ich kann den professionellen Service der Firma Samuel Amsler AG wärmstens empfehlen. Leo der Fahrer ist ein absoluter Profi und sein Fahrzeug ist topp! Nebst der perfekten Boots-Fixierung, kann der Mast in einer Aufnahme auf der Seite des Aufliegers fixiert werden. Somit muss man keine abenteuerlichen Konstruktionen aufs Deck bauen.

Gut gesichert gings dann am Nachmittag von Locarno über den San Bernadino Tunnel in die Ostschweiz, wo dann am nächsten Morgen die KiSS abgeladen wird.

Festzurren auf dem Auflieger
Gut angekommen….

Kielauflage / Bock

So, der Platz wo die KiSS die nächste Zeit stehen wird ist hergerichtet. Damit ich an die Unterseite des Kiels komme, habe ich eine ca. 40cm hohe Auflage betoniert. Da der Platz nicht ganz eben ist, dient die Auflage auch dazu das Boot waagrecht hinzustellen. In den Aussparungen kann ich mit einem grossen Wagenheber das Boot anheben um an die unterseite des Kiels zu kommen – soweit die Theorie, ob es dann auch so geht werde ich sehen.

Kielauflage
Kielauflage

Den Bock habe ich aus Adria Baustützen und einem Stahl U-Profil gemacht. Allerdings sind die Profile mit 4mm ein wenig zu dünn, so dass sich diese ein wenig nach aussen bogen, als ich die Stützen einsetzte und nach hinten Druck gab. Ebenfalls lag der Rahmen nicht schön auf der ganzen Fläche auf. Mit Beton wurde dann unterfüttert und ein Stützrand geformt.

Rahmen Schiffsbock
Rahmen Schiffsbock
Rahmen Schiffsbock
Rahmen Schiffsbock

Nun passts, sobald das Boot steht, werden die Stützen positioniert und mit Spannsets abgespannt. Ist die entgültige Position gefunden, möchte ich mit einer festen Verbindung die Stützen fixieren.